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Einsatz Boot, Landesverband

Immer eine Handbreit Wasser

Veröffentlicht: 10.10.2022
Autor: DLRG Landesverband Baden e.V.
Eine Segel-Surf-Vorrichtung wird an Bord genommen.
Im Prüfungsteil Seemannschaft wird u.a. Wissen über Rettungswesten abgefragt.
An einem offenen Bootsmotor wird ebenfalls Wissen abgefragt.
Das "Paket" wird an den Steg geschleppt.

Prüfung zum Abschluss des Bootsführer-Lehrganges in Karlsruhe

Die Ankerkette rasselt, ein leichter Ruck geht durch das Motorrettungsboot, wenn sich die Leine schließlich strafft. Ein kontrollierender Blick und ein lobendes Nicken des Prüfers bestätigen dem angehenden Bootsführer am Steuerstand, dass er diesen Teil seiner praktischen Prüfung, das Ankern, gerade erfolgreich gemeistert hat. Doch geschafft ist es jetzt noch lange nicht, die nächste Herausforderung wartet schon.

Im Yachthafen Maxau bei Karlsruhe findet an diesem sonnigen Herbsttag die Abschlussprüfung des diesjährigen Bootsführer-Lehrganges des DLRG-Landesverbandes Baden statt. Insgesamt 27 Wasserretterinnen und Wasserretter treten dieses Jahr an, verteilt auf vier Tage im Oktober, um ihr Können und Wissen unter Beweis zu stellen. Eine gewisse Nervosität liegt in der Luft, wenn die Prüflinge unter den wachsamen Augen der Prüfer und ihrer sie begleitenden Bootsführer die Stationen des praktischen Prüfungsteils nacheinander absolvieren. Alle können sich dabei aber auf eine fundierte Vorbereitung verlassen. Die abgefragten Themen rund um Seemannschaft und Motorenkunde sowie die Fahrmanöver sind sowohl in den theoretischen Lerneinheiten des Bootsführer-Lehrganges behandelt worden und im Rahmen von zahlreichen Fahrstunden in den heimischen Ortsgruppen oft geübt. Wer hier zur Prüfung antritt, hat bereits mindestens 15 Stunden am Steuer eines Motorrettungsbootes verbracht. Auch Qualifikationen im Bereich des Wasserrettungsdienstes und dem Sanitätswesen sind durch die Teilnehmenden vorzuweisen.

Klaus Bremer ist Referent für das Bootswesen im Landesverband Baden und leitet neben dem Lehrgang auch die heutige Prüfungskommission. Mit dem bisherigen Verlauf des Lehrgangs und der Prüfung ist er durchaus zufrieden. Die schriftliche Prüfung über den theoretischen Teil haben die Teilnehmenden bereits am Morgen abgelegt. Fast alle auch erfolgreich - nur einem Teilnehmer hat dabei ein Punkt zum Bestehen gefehlt, er muss in die Nachprüfung. Eine Teilnehmerin, berichtet Klaus Bremer stolz, habe sogar mit null Fehlerpunkten bestanden.

Nach dem Mittagessen geht es dann aufs Wasser. Die Strömung auf dem Rhein ist für manche Prüflinge schon gewohnter als für andere. Die Teilnehmenden kommen aus dem gesamten Landesverband und haben bei sich zu Hause die unterschiedlichsten Reviere und Bedingungen. Jedes Fahrmanöver müssen aber überall sitzen, betont Klaus Bremer. Denn auch das mache die Bootsführerinnen und Bootsführer der DLRG eben aus.

Das „Paket-Schnüren“

Für Marius Deck aus der Ortsgruppe Südhardt wird es nun ernst. Sein Prüfer gibt ihm beim Auslaufen aus dem Hafen noch einen letzten Rat mit auf den Weg: „Zeit lassen, schauen und dann reagieren.“ Die wohl herausforderndste Übung auf dem vielbefahrenden Rhein ist das Abschleppen eines anderen Bootes. Um das zu simulieren, lässt sich das Rettungsboot der DLRG Ortsgruppe Furtwangen den Rhein abwärts treiben und simuliert einen Motorschaden. Zielstrebig nimmt das Boot der Ortsgruppe Südhardt mit seinem angehenden Bootsführer am Steuer Kurs auf das Furtwanger Boot. Die Abschleppleine wird am Bug des Havaristen befestigt und vorsichtig sowie unter Beobachtung der vorbeifahrenden Güterschiffe und Sportboote den Hafen angesteuert. Souverän erteilt der Prüfling allen Beteiligten entsprechende Kommandos bis schließlich aus den beiden Booten ein „Paket“ geschnürt wurde, wie die Bootsführer das hier nennen. Das Paket muss dann „nur“ noch am Steg angelegt werden. Der Wind sorgt dabei heute für eine besondere Schwierigkeit, ein geschickter Umgang mit dem Bootsmotor ist jetzt gefragt. Diejenigen, denen ihre praktische Prüfung noch bevorsteht, beobachten den Vorgang konzentriert. Ob bei einem selbst auch alles so reibungslos funktionieren wird?

Bootsausbildung & Corona

Die Corona-Pandemie hat auch die Bootsführer-Ausbildung der DLRG in Baden verändert. Statt mehrerer Präsenz-Veranstaltungen zur Vermittlung der Lehrinhalte setzt man nun auf kürzere Termine im Online-Format. Eine App zum Üben der Prüfungsfragen kommt bei den Lehrgangs-Teilnehmenden ebenfalls gut an. Die rund 30 Plätze, die pro Jahr vom Landesverband Baden für diesen Lehrgang ausgeschrieben werden, sind meist ausgebucht, berichtet Klaus Bremer weiter.

Wer Bootsführer oder Bootsführerin werden möchte, muss mindestens 18 Jahre alt sein und sollte, findet Klaus Bremer, neben etwas Vorerfahrung im Wasser-Rettungsdienst auch den notwendigen Fleiß für die theoretische und praktische Vorbereitung mitbringen. Die Teilnehmenden der Prüfung an diesem Wochenende haben sich diesbezüglich von ihrer besten Seite gezeigt. Zehn Bootsführerinnen und Bootsführern kann Klaus Bremer am Ende des Tages eine Urkunde über die erfolgreich abgelegte Prüfung überreichen. Er wünscht Ihnen abschließend in echt seemännischer Art „Allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel.“

Die zwei weiteren Prüfungstage des Lehrganges finden am 15./16. Oktober in Eberbach statt.

Mehr Informationen zur Bootsausbildung

Alle formalen Voraussetzungen sowie detaillierte Ausführungen zu den einzelnen Prüfungsleistungen stellt der Bundesverband der DLRG hier auf seiner Homepage bereit.

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