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Katastrophenschutz – was ist das?

Die DLRG ist fester Bestandteil der Katastrophenschutz-Konzepte aller deutschen Bundesländer. Im Zusammenspiel mit Organisationen wie THW, Feuerwehren, Ordnungsbehörden, DRK, ASB und anderen tragen wir unseren Teil zur Bewältigung von Großschadenslagen bei. Großschadenslagen – das sind zum Beispiel Hochwasser wie jüngst in Niedersachen, NRW und Sachsen-Anhalt, aber auch bei anderen Extrem-Wetterereignissen oder Ausnahmesituationen kommt die DLRG zum Einsatz.

Für das Land Baden-Württemberg regelt das Landeskatastrophenschutzgesetz den Einsatz von Hilfsorganisationen im Katastrophenfall. Übergeordnet ist das Innenministerium als oberste Katastrophenschutzbehörde dafür verantwortlich und koordiniert alle Beteiligten. Die DLRG beteiligt sich seit 1981 am Katastrophenschutz des Landes Baden-Württemberg und stellt als Teil ihrer Kernkompetenz den Fachdienst Wasserrettung bereit. Darüber hinaus können die regulären Einsatzgruppen der DLRG-Gliederungen vor Ort jederzeit zu lokalen Schadensereignissen wie einem Unwetter hinzualarmiert werden.

Was ist die Aufgabe der DLRG im Katastrophenschutz?

Die Einsatzmöglichkeiten der DLRG bei Großschadenslagen sind vielfältig. Im Fokus stehen naturgemäß die Aufgaben der Wasserrettung. Dazu gehört zum Beispiel die Rettung oder Evakuierung von Menschen und Tieren aus überflutendem Gebiet, deren Transport an sichere Orte und gegebenenfalls deren sanitätsdienstliche Versorgung. Auch die Sicherung von durch Hochwasser gefährdeten Anlagen, Bauten und Deichen wird durch die DLRG geleistet. Taucher und Strömungsretter sind speziell für diese Aufgaben ausgebildet und auch den Rettungsbooten der DLRG kommt mit ihren Mannschaften eine wichtige Rolle zu.

Abseits des Wassers packt die DLRG aber auch überall dort mit an, wo sonst Hilfe benötigt wird. Es können logistische Aufgaben übernommen werden und auch beratend steht man zur Seite. DLRG-Einsatzkräfte haben im Rahmen von Katastrophenschutz-Einsätzen beispielsweise schon Schnee von Dächern geschippt, bei der Betreuung von Notunterkünften oder bei einem Flugzeugabsturz unterstützt. Auch während der Corona-Pandemie wurde auf die Katastrophenschutz-Strukturen der DLRG zurückgegriffen.

Wer kann mitmachen und was ist dafür nötig?

Um sich in den Bereich des Katastrophenschutzes bei der DLRG einzubringen, muss man volljährig und Mitglied in der DLRG sein. Darüber hinaus sind verschiedene Qualifikationen notwendig, die durch Lehrgänge, Übungen und regelmäßige Fortbildungen erworben werden. Schließlich muss man körperlich und psychisch belastbar sein.

Der Weg zur Einsatzkraft im Katastrophenschutz beginnt mit einer Basisausbildung für Einsatzkräfte.[i] Darin werden grundlegende Aspekte des Einsatzwesens in der DLRG behandelt. Themen sind beispielsweise die Strukturen und Organisation im Einsatzfall, die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten und -gebiete des Wasser-Rettungsdienstes oder der Umgang mit Rettungsgeräten wie zum Beispiel Booten. Für die Basisausbildung müssen rund 30 Stunden Lehrgangszeit veranschlagt werden. Immer hinzu kommt noch die persönliche Vor- und Nachbereitung der Kurse sowie individuelle Übungen rund um die Themen in der eigenen DLRG-Gliederung. Eine Sprechfunkunterweisung[ii] bringt allen angehenden Einsatzkräften dem Umgang mit dem wichtigsten Kommunikationsmittel im Einsatzwesen bei.

Ein Rettungsschwimmabzeichen in Silber wird spätestens dann benötigt, wenn die Qualifikation zum „Fachhelfer Wasser-Rettungsdienst Baden-Württemberg“ angestrebt wird. Dafür benötigt man außerdem noch eine Sanitätsausbildung.[iii] Die landesspezifische Fachhelferausbildung für den Katastrophenschutz knüpft an die vorherigen Lehrgänge an und erweitert das Wissen über die Wasserrettung um Inhalte aus der Organisation des Katastrophenschutzes, der eingesetzten Technik und den Besonderheiten von Hochwassern. An dieser Stelle kommen dann (vermutlich) auch erstmals die bekannten Sandsäcke ins Spiel, die zur Sicherung von Deichen oder Schutzwänden eingesetzt werden. Für diese Ausbildung müssen nochmal 11 Stunden Lehrgangszeit eingeplant werden. Als Fachhelfer darf man nun im Katastrophenschutz eingesetzt werden.

Für den Einsatz im Katastrophenschutz sind über die Helfergrundausbildung hinaus noch weitere Spezialisierungen sinnvoll. Als Strömungsretter kann man in besonders herausfordernden Situationen in und um fließende Gewässer eingesetzt werden. Taucher sind auf die herausfordernde Arbeit unter Wasser spezialisiert. Und um ein Rettungsboot zu führen, braucht es die Ausbildung zum DLRG-Bootsführer. Wer später einmal Verantwortung für deine Kameraden und den anvertrauten Einsatz übernehmen möchte, kann verschiedene Führungs-Qualifikationen erwerben.

Zu beachten sind Regelungen und Vorgaben zur Gültigkeit von Qualifikationen, regelmäßigen Fortbildungen und dem Nachweis der körperlichen Einsatzfähigkeit. Analog zu anderen Hilfsorganisationen in der öffentlichen Gefahrenabwehr beträgt die Fortbildungspflicht von Wasserrettern 16 Lehreinheiten in einem Zeitraum von 2 Jahren. Dabei werden verschiedenste Fortbildungen, die für den Wasserretter wichtig sind, anerkannt. Zu allen Details der Aus- und Fortbildung stehen die Verantwortlichen in den jeweiligen Gliederungen als Ansprechpartner bereit und unterstützen Neulinge auf dem Weg zur Einsatzkraft.

Und wie funktioniert das dann im Einsatzfall?

Die DLRG stellt in Baden-Württemberg zehn sogenannte Wasserrettungszüge (kurz: WRZ) bereit. Ein WRZ besteht aus einem Führungstrupp, einer Bootsgruppe, einer Tauchgruppe und einer Strömungsrettergruppe – insgesamt sind so 23 Einsatzkräfte, vier Fahrzeuge, ein Anhänger und ein Rettungsboot Teil der Einheit. Die WRZ sind auf ganz Baden-Württemberg verteilt und werden häufig landkreisübergreifend gebildet.

Nicht alle Einsatzgruppen des regulären Wasser-Rettungsdienstes in Baden-Württemberg sind in die Wasserrettungszüge eingebunden. Der Grund dafür ist, dass die WRZ bei Schadenslagen landes- und bundesweit eingesetzt werden können und „daheim“ trotzdem ausreichend Einsatzkräfte für Notfälle am und im Wasser bereitstehen sollen. Wäre zum Beispiel ein Hochwasser in Baden-Württemberg, würden die Wasserrettungszüge und die Einheiten des Wasser-Rettungsdienstes vor Ort selbstverständlich Hand in Hand arbeiten.

In den Ortsgruppen und Bezirken, welche die Wasserrettungszüge für den Katastrophenschutz stellen, werden grundsätzlich mehr als doppelt so viele Einsatzkräfte für den Einsatz im Ernstfall vorgehalten, wie notwendig sind. So ist sichergestellt, dass immer ausreichend Helfer zur Verfügung stehen. Koordiniert werden die zehn Wasserrettungszüge der DLRG in Baden-Württemberg sowie alle weiteren DLRG-Kräfte, die bei einem Katastrophenfall im Einsatz sind, von der gemeinsamen Koordinierungsstelle der DLRG-Landesverbände Württemberg und Baden. Da Einsätze im Rahmen des Katastrophenschutzes auch sehr kurzfristig kommen können, sind die Einsatzkräfte meist mit Funk-Meldeempfängern ausgestattet, um nach ihrer Alarmierung schnellstmöglich ins Schadensgebiet ausrücken zu können.

Was ist sonst noch wichtig?

Für Einsätze im Katastrophenfall übernimmt der Staat die anfallenden Kosten und erstattet den Arbeitgebern der ehrenamtlichen Einsatzkräfte den Lohn für die Zeit der Abwesenheit. Die Persönliche Schutzausrüstung für Einsatzkräfte im Katastrophenschutz wird durch die jeweilige DLRG-Gliederung gestellt. Einsatzkräfte der DLRG sind bei der Ausführung ihrer satzungsgemäßen Aufgaben Haftpflicht- und Unfallversichert.

Aufgrund der pluralen Katastrophenschutzsysteme der Länder ist eine Einheitlichkeit bei der Stärke und Ausstattung von Wasserrettungseinheiten nicht gewährleistet. Dies bedeutet, dass sich die Ausbildung, Stärke und Ausstattung der DLRG-Einheiten aus den verschiedenen Bundesländern unterscheiden kann. Bundesweit verfügt die DLRG über mehr als 100 Wasserrettungszüge, mehr als 2.700 Einsatztaucher sowie ca. 1.300 Motorrettungsboote. Darüber hinaus sind beim Bundesverband der DLRG weitere Einheiten des Katastrophenschutzes angesiedelt, die zum Beispiel auf den Einsatz im Ausland oder zur Betreuung von großen Menschenmengen spezialisiert werden.

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