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Öffentlichkeitsarbeit, Landesverband

Wie Tennis auf der Autobahn

Veröffentlicht: 25.08.2024
Autor: DLRG Landesverband Baden e.V.

Warum in Schwimmen in Flüssen so gefährlich ist

Mindestens 92 Menschen sind deutschlandweit dieses Jahr schon in Flüssen ertrunken. Das meldete die DLRG auf Grundlage ihrer jährlichen Zwischenbilanz Anfang August. Zum dritten Mal in Folge schlagen in der Statistik damit mehr tödliche Unglücke in den Flüssen zu Buche als im Vorjahr. Die Präsidentin der DLRG warnt erneut: „Die strömenden Gewässer bergen die meisten Gefahren. Dessen sollten sich die Leute beim Aufenthalt an Flüssen bewusst sein. Vom Schwimmen in Flüssen kann ich den allermeisten nur abraten.“

Aber warum genau ist das Schwimmen in Flüssen so gefährlich? Oft bemühen Sprecherinnen und Sprecher der DLRG dafür einen bildlichen Vergleich: Man würde ja nie auf die Idee kommen, auf einer Autobahn Tennis zu spielen, warum also dann auf einer Bundeswasserstraße Schwimmen?

Die großen Flüsse in Deutschland wie Rhein oder Neckar in Baden-Württemberg sind sogenannte Bundeswasserstraßen. Das heißt sie haben eine bedeutende Funktion für den Waren- und Personenverkehr und auf Ihnen findet in nicht unerheblichem Maß Schifffahrt statt. Besonders die großen Schiffe erzeugen Sog und Wellen, die auch geübte Schwimmer mitreißen können. Und gerade die Sogwirkung ist auf den ersten Blick kaum zu erkennen und doch so stark, dass sich am Ufer sogar ein Abfall des Wasserstandes beobachten lässt. Aber nicht nur die Schifffahrt macht das Baden in Flüssen unter Umständen lebensgefährlich.

Stichwort Strömung

Je nachdem wie viel Wasser sie gerade führen und an welcher Stelle man sich befindet, strömt das Wasser in Flüssen schneller als man denken mag. Auch wenn kein Gefälle zu erkennen ist, fließt ein größerer Fluss wie der Rhein durchaus mit sechs bis sieben km/h. Schneller als ein zügiger Fußgänger! Und: Je weiter weg vom Ufer und je tiefer das Flussbett, desto schneller fließt das Wasser. Aus demselben Grund fließt ein Fluss bei Hochwasser auch schneller als bei Niedrigwasser, denn bei Hochwasser liegt das Flussbett noch tiefer.

Schwimmer, die am Ufer in den Fluss einsteigen, würden die volle Kraft der Strömung also erst einige Meter vom Ufer entfernt zu spüren bekommen. Und dann kann es schon zu spät sein. Schnell legt man viele hundert Meter flussabwärts zurück, gerät in Panik. Das Schwimmen gegen die Strömung kostet Kraft und noch dazu kühlt man schneller aus, da die Wassertemperatur in Flüssen geringer ist als beispielsweise in Seen. Schnell kann das Bad so zu einem ersten Notfall werden.

Gefahren durch Bauwerke

Von Menschen errichtete Bauwerke, die vor allem der besseren Befahrbarkeit oder Ufersicherung der Flüsse dienen sollen, bergen erhebliche Gefahren für Schwimmer. Wehre, Schleusen, Staustufen oder Einlassbauwerke von Rückhalteräumen („Polder“) sind unberechenbar und oft kaum in vollem Umfang einsehbar. Die eigentlichen Gefahren dieser Bauwerke wie Walzen, Rechen oder Siphons liegen zumal Unterwasser.

Die Rettung von in Not geratenen Schwimmern in Flüssen erfordert oft ein Großaufgebot von DLRG, Feuerwehren und Rettungsdienst. Ein glimpflicher Ausgang ist dabei keinesfalls garantiert. Deshalb warnt die DLRG nachdrücklich vor dem Baden in Flüssen. Auch dort, wo Schwimmen erlaubt ist, gilt es mit Vorsicht und Vernunft vorzugehen. Im Notfall sollte sofort der Notruf abgesetzt werden.

Weiterführende Informationen

DLRG-Bundesverband: Sicherheitstipps für mehr Sicherheit am und im Wasser

DLRG-Bundesverband: Gefahren in und am Wasser

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