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Lebensretter

Vernetzung und Impulse für den Bädererhalt

Veröffentlicht: 15.12.2023
Autor: DLRG Landesverband Baden e.V.

Kommunalpolitiker diskutieren in Stuttgart Lösungsansätze für die Bäderkrise mit der DLRG

„Mit dem Schwimmenlernen ist es genauso wie mit dem ersten Kuss. Man vergisst nie, wo es stattgefunden hat.“ Schwimmbäder in Deutschland, ihr hoher Mehrwert für die Gesellschaft und die akuten Herausforderungen standen beim Kommunalforum der DLRG in Stuttgart im Fokus. Gemeinderäte, Bürgermeister, Landtagsabgeordnete und Experten waren eingeladen, über die Situation der Bäderlandschaft und Lösungsansätze für die verschiedenen Probleme ins Gespräch zu kommen. Und diese Lösungen sind dringend gefragt, wie die Diskussion zeigte. DLRG-Präsidentin Ute Vogt formulierte die Zielsetzung des Forums eingangs: „Gute Zusammenarbeit für die Bäder und dadurch Sicherheit durch Schwimmfähigkeit.“

Einleitende Grußworte überbrachte die Vorsitzende des Bildungsausschusses im Landtag von Baden-Württemberg und sportpolitische Sprecherin von Bündnis90/Grüne, Petra Häffner. Sie betonte die gesamtgesellschaftliche Verantwortung für das Schwimmenlernen von Kindern und die dafür zwingend notwendige Wasserfläche. Eine „verpflichtende Freiwilligkeit“ sei das für die Kommunen, so die Landtagsabgeordnete. Um die Verantwortung käme keine Stadt oder Gemeinde drum herum, dennoch müsse die Finanzierung – auch durch Landesmittel – sichergestellt sein.

An dieses Thema knüpfte direkt Dr. Albrecht Schütte MdL an, der gleich in mehrfacher Funktion als CDU-Landtagsabgeordneter, Gemeinderat und badischer DLRG-Vertreter am Kommunalforum teilnahm. Er beleuchtete die Fördermöglichkeiten für den Bau von Schwimmbädern ausführlich und ging insbesondere auf die engen Bedingungen und begrenzten Töpfe ein. 20 bis 30 Millionen Euro bräuchte es nach seiner Schätzung pro Jahr, um dem Investitionsstau bei Schwimmbädern im Land langfristig abzubauen. Für eine eigene Förderlinie aus dem sogenannten Kommunalen Investitionsfonds bedürfe es die wohlwollende Unterstützung durch die kommunalen Spitzenverbände im Rahmen der Haushaltsberatungen mit dem Land.

Ein konkretes Beispiel aus der kommunalpolitischen Praxis steuerte der Oberbürgermeister von Kirchheim unter Teck, Dr. Pascal Bader bei. Ihm ist es gelungen, den Planungsprozess für einen Hallenbad-Neubau gemeinsam mit sieben Nachbargemeinden anzustoßen. Man denkt bei der Konzeption dadurch eben nicht nur beschränkt an den Bedarf einer Kommune, sondern regional. Ein Vorhaben mit Vorbildcharakter. Ebenfalls inspirierend: der Erfahrungsbericht von Arthur Pfau, Vorstand der Genossenschaft Hallenbad Baienfurt. Das Bad im Landkreis Ravensburg wird seit 2013 erfolgreich von der Genossenschaft betrieben.

Innovative Lösungsansätze als Reaktion auf die vielfältigen Herausforderungen, vor denen die Badbetreiber in Deutschland stehen, widmeten sich Prof. Dr. Christian Kuhn und Marc Werken. Kuhn, Geschäftsführer der DSBG Sportstättenbetriebs- und Planungsgesellschaft sowie Sprecher der Bäderallianz Deutschland, stellte insbesondere die Wichtigkeit einer koordinierten politischen Lobbyarbeit heraus. Die Bäderallianz Deutschland ist ein Zusammenschluss von Verbänden, die sich dem Erhalt der deutschen Bäder verschrieben haben. Im Sommer hat die Bäderallianz ein Positionspapier veröffentlicht, welches unter anderem zehn politische Forderungen umfasst.

Doch diese Forderungen waren nur ein Teil des Vortrages. Spannend folgten die Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker auch den Ausführungen zum Einsatz digitaler Betriebs- und Analysesysteme in Bädern sowie Künstlicher Intelligenz bei der Überwachung von Wasserflächen. Marc Werken, Experte für Personal-Recruiting ergänzte in seinem Vortrag Ansätze für moderne Personalgewinnung durch den Einsatz sozialer Medien, um dem Fach- und Führungskräftemangel in den Bädern entgegenzuwirken.

Das DLRG-Kommunalforum fand zum ersten Mal seit der Pandemie statt und wurde vom DLRG-Bundesverband in Zusammenarbeit mit den Landesverbänden Württemberg und Baden ausgerichtet. Weitergehende Informationen zur Bäderpolitik der DLRG sind auf der Website des Bundesverbandes zu finden. In seinem Format „Bädergeschichten“ beleuchtet der Landesverband Baden darüber hinaus konkrete Einzelfälle von Schwimmbädern in Baden, die Herausforderungen oder sogar Schließungen ausgesetzt sind.

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