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Landesverband, Bädergeschichten

Mit Facebook-Aktion und Unterschriftensammlung gegen Hallenbad-Schließung

Veröffentlicht: 31.10.2022
Autor: DLRG Landesverband Baden e.V.

Hallenbad Liedolsheim wird nun doch wiedereröffnet I Bezirk Karlsruhe

Nun wird es endlich mal Zeit für gute Nachrichten – und die kommen aus Dettenheim-Liedolsheim. Denn das Hallenbad in Liedolsheim wird zum Herbst wiedereröffnet, zwar mit kleinen Einschränkungen, aber eben geöffnet. Dabei war auch hier die Schließung fast schon in trockenen Tüchern. Denn der Beschluss stand eigentlich fest und sollte dem Dettenheimer Gemeinderat nur noch zur Abstimmung vorgelegt werden. Nicht so schnell, dachte sich Frank Skibinski, Vorsitzender der DLRG Ortsgruppe Dettenheim. Skibinski hatte, nachdem das Bad wegen eines technischen Defekts geschlossen werden musste, bereits frühzeitig angefragt, wann die Reparaturen beendet und der Hallenbetrieb wieder aufnehmen würde.

Die Antwort kam prompt – das Bad bleibe aufgrund des Energieeinsparpotenzials von 20 Prozent des Gesamtvolumens geschlossen. Was jetzt? Zunächst wog bei der Dettenheimer DLRG die Sorge vor. Und auch eine gewisse Unsicherheit, wie man jetzt aktiv werden könnte. Als Anstoß zum Erfolg erwies sich dann ein Post auf Facebook. Die Eltern der betroffenen DLRG-Kinder und alle anderen Mitglieder der DLRG wurden mobilisiert, fleißig geliked und geteilt. Schließlich entschloss sich das Team um Frank Skibinski, eine Unterschriftenaktion für die Öffnung des Hallenbades zu starten.

„Ich war vorsichtig skeptisch, dass wir mit unserer Unterschriftenaktion Erfolg haben würden. Dass es am Ende über 800 Unterschriften geworden sind, das hat mich überwältigt“, so Skibinski. „Dem Gemeinderat war nicht bewusst, dass er nicht nur für eine Gemeinde, sondern für eine ganze Region entscheidet“, erklärt der DLRG-Vorstand weiter. Denn von der Schließung des Bades wäre nicht nur die Ortsgruppe Dettenheim, sondern auch die umliegenden Gemeinden wie Graben-Neudorf und Linkenheim-Hochstetten betroffen – kein Anfängerschwimmen, keine Rettungsschwimmausbildung, kein Schulschwimmen.

Allen voran für die DLRG wäre die Schließung des Hallenbades eine Katastrophe – zwei Jahre Corona haben schon dafür gesorgt, dass viele Kinder auf den Schwimmunterricht verzichten mussten. Und aufgrund der begrenzten Anzahl an Plätzen, lasse sich dieses Defizit nicht so einfach wieder aufholen. Hinzu komme die fehlende Schwimmpraxis für die Rettungsschwimmer. „Nächstes Jahr müssen wir alle unseren Rettungsschwimmer Silber erneuern – damit die Zeiten passen, müssen wir trainieren“, erklärt Skibinski. Viel schwerer wiegt aber die Tatsache, dass die Mitgliederzahlen schrumpfen und die Zukunft der Ortsgruppe gefährdet ist. „Das Schwimmbad ist der Gravitationspunkt - das Wasser das verbindende Element der DLRG - ohne das kann der Verein nicht existieren“, macht der Vorstand die Tragweite deutlich. Und eben diese soziale Komponente habe der Gemeinderat zunächst nicht berücksichtigt, das Augenmerk allein auf die ökonomische Ersparnis gerichtet.

Wendemanöver in letzter Sekunde könnte man sagen. Zwar mit kleinen Blessuren und auch der Motor läuft noch nicht wieder ganz rund, aber man ist zumindest wieder auf Spur. Denn ganz ohne Kompromisse geht es am Ende leider doch nicht. Die da wären: Verringerung der Wassertemperatur auf 26 Grad und Wegfall des Warmbadetages. „Ich muss selbst erst einmal testen, wie sich 26 Grad anfühlen. Für die Rettungsschwimmer wird das kein Problem sein. Wie die Anfänger damit zurechtkommen, wird man sehen müssen“, macht Skibinski deutlich. „In anderen Gemeinden denkt man sogar schon über Neoprenanzüge für die Schwimmanfänger nach“, berichtet der Vorstand weiter.

Ob das allerdings die Lösung ist? Wohl eher fraglich. Das Fazit: Ein Etappensieg für die DLRG Ortsgruppe Dettenheim. Und die Erkenntnis, dass man, wenn man gemeinsam und mit den richtigen Argumenten für eine Sache kämpft, das Ruder auch in letzter Sekunde noch herumgerissen werden kann.

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