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Einsatz, Landesverband

Hilfe für „Entenhausen“

Veröffentlicht: 02.10.2023
Autor: DLRG Landesverband Baden e.V,

Lehrgang für Strömungsretter der Stufe 2 in Karlsruhe und Umgebung

Ob das Übersteigen des Geländers in mehr als 20 Metern Höhe nicht viel Überwindung kosten würde, möchte eine Passantin wissen. „Nicht mehr“, antwortet der Wasserretter auf der anderen Seite des Geländers und beginnt, sich routiniert vom Hochwasser-Sperrtor des Karlsruher Rheinhafens abzuseilen. Bei den elf Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Lehrgang „Strömungsretter 2“ handelt es sich schließlich nicht um Anfänger. Die Einsatzkräfte vertiefen ihre Kenntnisse der anspruchsvollen Strömungsrettung an diesem sowie einem weiteren Kurswochenende im Oktober. Sie werden nach erfolgreichem Abschluss in der Lage sein, selbst Einsätze und Übungen in diesem Bereich anzuführen.

Wenn es also heute um das Abseilen von einem Bauwerk in das darunter liegende Gewässer geht, steht nicht der Abseil-Vorgang selbst im Fokus. Das Aufbauen der Abseilstelle, der Einsatz der entsprechenden Seiltechnik sowie die sichere Bedienung des „Systems“ stehen im Vordergrund. Dabei leiten sich die Kursteilnehmenden unter der fachkundigen Aufsicht ihrer Ausbilder gegenseitig an. Denn es ist eine Sache, die Technik selbst zu beherrschen. Von Strömungsrettern der Stufe 2 wird erwartet, sämtliche Verfahren auch mit weniger qualifizierten Einsatzkräften souverän umsetzen zu können.

DLRG-Strömungsretter werden für den Einsatz in schnell fließenden und schwer zugänglichen Gewässern ausgebildet. Sie kommen zum Beispiel bei der Rettung von Menschen aus Flüssen oder Hochwassern zum Einsatz. Strömungsretter müssen ein hohes Maß an körperlicher Fitness mitbringen und werden für den Umgang mit speziellen Rettungsgeräten wie Seiltechnik oder Rafts ausgebildet. Der DLRG-Landesverband Baden verfügt über rund 650 Strömungsretter der Stufe 1 sowie rund 130 Strömungsretter der Stufe 2 (Stand: Dezember 2022).

Nachtübung am „Kohlkopf“ bei Elchesheim-Illingen

So richtig anspruchsvoll wird es für die Lehrgangsteilnehmenden dann am Abend. Nach der Lehreinheit zum Aufbau und Betrieb von Abseilstellen verlegen die Strömungsretter an das Rheinwasser-Entnahmebauwerk „Kohlkopf“ bei Elchesheim-Illingen (Kreis Rastatt). Dort strömt andauernd Wasser vom Rhein in den Altrhein, welcher bei Hochwasser als natürlicher Retentionsraum dient.  Für das Übungsszenario bei Nacht haben sich die Lehrgangs-Organisatoren etwas besonderes überlegt. Die fiktive DLRG-Ortsgruppe „Entenhausen“, so die Annahme, ist beim Versuch einen verunglückten Wassersportler von einer Insel gegenüber des „Kohlkopfes“ zu retten, selbst in Not geraten.

Gespielt wurden die Einsatzkräfte aus „Entenhausen“ von echten Strömungsrettern aus den Ortsgruppen Durlach und Gaggenau. Eine täuschend echte Übung, bei der die angehenden Strömungsretter der Stufe 2 alle Hände voll zu tun haben, um die gestellten Aufgaben zu bewältigen. Die Dunkelheit ist dabei eine zusätzliche Herausforderung, insbesondere bei der Suche nach Personen rund um das strömende Gewässer. Kritisch verfolgen die Ausbilder um Torsten Huber, stellvertretender Referent Strömungsrettung im Landesverband Baden, jeden Handgriff ihrer Prüflinge. Sitzen die technischen Verfahren? Wird auf die eigene Sicherheit geachtet? Wie funktioniert die Kommunikation untereinander? Aber auch: erfolgt die Rettung der Personen in Not schnell genug und fachlich richtig?

Nachdem die DLRG-Kameraden aus „Entenhausen“ schließlich gerettet sind, folgt – wieder im trockenen Lehrgangsraum – die ausführliche Nachbesprechung der Übung. Denn auch darin zeigt sich die Kompetenz eines fortgeschrittenen Strömungsretters, erklärt Torsten Huber. Sein eigenes Vorgehen zu reflektieren, Verbesserungspotenzial zu erkennen und Feedback anzunehmen – das gehört mindestens genauso zur Ausbildung zum „Strömungsretter 2“ wie alles andere am und im Wasser

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