Zukunft der Wasserrettung im Fokus des Programms

Der Max-Eyth-See in Stuttgart-Hofen war wieder Kulisse des traditionellen gemeinsamen Sommerempfangs der DLRG-Landesverbände Württemberg und Baden. Das Motto „Wasserrettung – gestern – heute – morgen“ setzte den Rahmen für das informative und politische Programm. Das „Morgen“ des Wasser-Rettungsdienstes betonte dabei insbesondere die großzügige Spende der BBBank-Stiftung für die Ausrüstung der DLRG-Einsatzkräfte im Land sowie die Schlüsselübergabe für drei neue Wasserrettungsfahrzeuge durch das Land Baden-Württemberg.

Zahlreiche Gäste aus der DLRG und der Blaulichtfamilie trotzten den Wetterkapriolen und fanden den Weg in die Landeshauptstadt. Aus dem Landtag von Baden-Württemberg drückten Andrea Schwarz MdL (Grüne) und Klaus Ranger MdL (SPD) mit ihrem Besuch ihre Wertschätzung für die Arbeit der DLRG aus, Ministerialrat Reiner Moser überbrachte die wertschätzenden Grüße von Innenminister Thomas Strobl.

Lehren aus Flutkatastrophen

Dieser Sommerempfang folge auf ein Jahr, in welchem die DLRG bereits mehrmals im Rahmen von Flutkatastrophen zum Einsatz kam, führte Felix Strobel, Präsident des badischen DLRG-Landesverbandes einführend aus. Die Bilder aus Niedersachen unter der Überschrift „Weihnachten auf dem Deich“ seien noch sehr präsent, ebenso Pfingsten in Rheinland-Pfalz und im Saarland sowie die Ereignisse Anfang Juni in Bayern und Baden-Württemberg. Vor wenigen Wochen traf es dann Österreich, Italien und die Schweiz.

Die DLRG stellte vielfach unter Beweis, dass sie beim Kampf gegen die Wassermassen ein unverzichtbarer Teil der Blaulichtfamilie ist. „Wir täten wieder gut daran, aus diesen Einsätzen die Lehren zu ziehen und zu schauen, wo wir uns in Baden-Württemberg ganz spezifisch weiterentwickeln können“, so Felix Strobel weiter.

Spende für Trockenanzüge

Den Einsatz der DLRG in den Hochwassergebieten hatte auch die die BBBank-Stiftung im Sinn, als sie eine Spende von je 12.500 € für die beiden DLRG-Landesverbände Württemberg und Baden beschloss. Das Geld wird zur Beschaffung von Trockenanzügen eingesetzt, welche die Einsatzkräfte der DLRG bei zukünftigen Einsätzen im Hochwasser noch besser vor verunreinigtem Wasser schützen sollen.

Durch die Überflutung von beispielsweise Klärwerken oder Heizöl-Tanks gelangen schnell große Mengen von hautreizenden oder giftigen Stoffen ins Wasser. Mit den wasserdichten Trockenanzügen sind die Einsatzkräfte im Wasser besser vor diesen abgeschirmt als in herkömmlichen Neoprenanzügen. Außerdem bieten die Trockenanzüge gerade bei kalten Temperaturen im Winter einen besseren Wärmeerhalt. Michael Lutz, Direktor des Bereichs Öffentlicher Sektor bei der BB-Bank, überreichte die Spende im Rahmen des Sommerempfangs an Felix Strobel für den DLRG-Landesverband Baden und Alexander Bott, Vizepräsident des DLRG-Landesverbandes Württemberg.

Ehrung, Fahrzeugübergabe und innovative Technik

Die Demonstration des „AquaEye“, einem tragbaren Unterwasserortungsgerät für Ersthelfer, war ein weiterer Programmpunkt des Sommerempfangs, der die Zukunft der Wasserrettung in den Fokus stellte. Das „AquaEye“ nutzt Sonartechnologie sowie künstliche Intelligenz, um menschliche Körper unter Wasser und in Gewässern mit schlechter Sicht zu identifizieren.

Möglicherweise wird ein solches Gerät auch zur zukünftigen Ausstattung der drei neuen Wasserrettungsfahrzeuge gehören, die das Land Baden-Württemberg – vertreten durch Ministerialrat Reiner Moser – im Rahmen des Sommerempfangs an die DLRG übergeben konnte. Zwei der Fahrzeuge finden in Baden bei den Ortsgruppen Gernsbach und Aglasterhausen ihre neue Heimat. Dort werden sie ab sofort den Wasser-Rettungsdienst der DLRG in Einsatz, Ausbildung und Nachwuchsförderung verstärken.

Eine Überraschung hatten die Vertreter der beiden DLRG-Landesverbände noch für Andrea Schwarz MdL im Gepäck. Die langjährige Sprecherin für Bevölkerungsschutz der Grünen-Landtagsfraktion wurde mit dem Verdienstabzeichen der DLRG in Silber geehrt. Die Verdienstabzeichen der DLRG können nicht nur an Mitglieder, sondern auch an Persönlichkeiten vergeben werden, die sich um die Förderung der DLRG und ihrer Ziele besonders verdient gemacht haben. Die DLRG in Baden-Württemberg würdigt damit die stets vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit mit der Innenpolitikerin aus Bretten (Landkreis Karlsruhe).